Gospelchor 19:00 Uhr
Im Dietrich Bonhoeffer Haus Trierer Straße 37, 66822 Lebach weiterlesen
Es ist sehr wahrscheinlich die am häufigsten gemalte Landschaft in der Kunst – das Porträt. Unter dem Titel „Porträts – Gesichter, Charaktere, Eigenarten“ zeigt die Künstlergruppe Schinkelkirche Bischmisheim am 27. und 28. September im Rahmen der „Tage der bildenden Kunst“ in Saarbrücken die Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit dieser Kunstform. Zur Vernissage laden die Künstler alle Interessierten am Freitag, 26.September um 18 Uhr in die Schinkelkirche ein.
Lange Zeit zeigten Porträts nicht unbedingt das Aussehen des Modells, sondern ein Idealbild. Es waren Könige, Adlige und Kirchenmänner, die ihre Züge für die Nachwelt festgehalten haben wollten - und zwar möglichst in überhöhter Form. Die Maler stellten sie stilisiert dar und dazu gehörte auch, dass sie machtvoller, größer und gerne auch schöner aussahen als in Wirklichkeit . Erst viel später schaffte es die echte äußere Erscheinung der Porträtierten auf die Leinwand, dann aber verbunden mit einem neuen Anspruch. Jetzt sollten die Maler nicht nur wiedererkennbare Gesichtszüge darstellen, sondern zusätzlich auch den Charakter der Person freilegen. Als im frühen 20. Jahrhundert die Abstraktion in die Malerei einzog, stellte sich die Frage, wann ein Porträt als gelungen gilt, erneut in verschärfter Form. Auch heute noch wird gerne diskutiert, ob es reicht, wenn die Realität möglichst gut nachgemacht ist oder ob die Wesenszüge der Modelle erkennbar sein sollten oder ob das Bild zusätzlich existentielle Gefühle darstellt.
Die Hürden sind also hoch. Vielleicht ist deshalb das Selbstporträt, bei dem der Künstler nur sein eigenes Ich durchdringen muss, in der Kunstszene sehr beliebt – kaum ein namhafter Maler hat darauf verzichtet. Frauen waren übrigens lange Zeit nahezu ausschließlich Porträt-Objekte. Sie wurden zwar gemalt, durften aber nicht selbst zum Pinsel greifen. Das hat sich zum Glück geändert und in der Künstlergruppe Schinkelkirche Bischmisheim hat sich das Geschlechterverhältnis zugunsten der Frauen verändert: Neun Mitglieder der Gruppe beteiligen sich an der Ausstellung, davon sieben weiblich. Ihre Bilder zeigen Petra von Ehren-Hiry, Marlene Grund, Monika Himber, Ruth Lavall, Horst Rauhoff, Petra Schuster, Wida Taban-Amiri, Werner Thome und Brigitte Weiand.